Heute ist Frühlingsanfang, juhu! Die Tage werden länger und wärmer, überall blüht es, die Bäume werden wieder grün, es ist einfach schön! – Wenn wir uns eine Veränderung wünschen, dann freuen wir uns darauf und haben wenig Probleme damit, die weniger schönen Aspekte zu akzeptieren. (Die meisten von uns denken bei „Sommer“ an Sonne, Urlaub, Eis, lange Abende auf dem Balkon und weniger an Wespen, Hitzewellen oder Sonnenbrand.)
Leider gibt es nicht nur die gewollte, ersehnte Veränderung. Manchmal sind es auch äußere Ereignisse, die eine Veränderung von uns verlangen, obwohl wir gerne hätten, dass alles bleibt, wie es ist. Veränderung ist ein ständiger Begleiter unseres Lebens. Ob wir es wollen oder nicht, sie schleicht sich in unsere Tage, wirbelt unsere Routinen durcheinander und fordert uns heraus. Doch warum fällt es uns oft so schwer, mit Veränderungen umzugehen? Und wie können wir lernen, besser damit klarzukommen?
Warum Veränderungen uns herausfordern
Es gibt viele Gründe, warum es Menschen schwerfällt, eine notwendige Veränderung anzugehen. Die vielleicht häufigen Gründe sind:
1. Das Komfortzonen-Dilemma
Unsere Komfortzone ist ein vertrauter Ort. Hier fühlen wir uns sicher, denn wir kennen die Regeln und wissen, was uns erwartet. Veränderungen bedeuten jedoch, dass wir diese Zone verlassen müssen. Das Unbekannte kann Angst auslösen, und wir zögern, den ersten Schritt zu tun.
2. Der Verlust von Gewohnheiten
Gewohnheiten sind wie alte Freunde. Sie begleiten uns durch den Alltag und geben uns Halt. Wenn sich etwas ändert, verlieren wir diese vertrauten Rituale. Das kann emotional belastend sein und uns aus dem Gleichgewicht bringen.
3. Die Angst vor dem Scheitern
Veränderungen bergen Risiken. Wir könnten scheitern, uns blamieren oder etwas verlieren. Diese Ängste blockieren oft unsere Bereitschaft, Neues auszuprobieren.
Wie wir besser mit Veränderungen umgehen können
1. Akzeptanz und Selbstreflexion
Veränderungen sind Teil des Lebens. Anstatt dagegen anzukämpfen, ist es besser, diese Wahrheit zu akzeptieren. Eine gesunde Selbstreflexion hilft uns, unsere Ängste zu verstehen und anzunehmen. Dabei kann auch die Frage helfen: „Wie schlimm wäre es denn wirklich, wenn das eintritt, was ich befürchte?“
2. Flexibilität entwickeln
Flexibilität ist der Schlüssel. Statt an alten Mustern festzuhalten, können wir uns an Neues gewöhnen oder neue Wege finden. Es ist Teil der menschlichen Natur, sich auf veränderte Lebenssituationen einstellen zu können. Diese Fähigkeit können wir uns bewusst machen und darauf vertrauen.
Mir hilft auch immer der Gedanke: „Wer weiß, wozu es gut ist!“ Wer kennt das nicht: hin und wieder stellt sich im Nachhinein heraus, dass eine Veränderung, über die man zunächst sehr traurig war, das Beste war, was einem passieren konnte.
Ich habe das ein paar Mal erlebt und bin seitdem eher bereit, eine Veränderung zu akzeptieren und die neue Situation anzunehmen im Vertrauen darauf, dass etwas Gutes daraus erwachsen kann, auch wenn ich jetzt noch nicht erkenne, was das sein könnte. 🙂
3. Kleine Schritte gehen
Für selbstgewählte Veränderungen gilt: Kleine Schritte führen oft zu großen Veränderungen! Es ist besser, sich kleine, realistische Ziele zu setzen und diese dann tatsächlich zu erreichen, als ein zu großes Ziel zu wählen und sich dann gar nicht erst auf den Weg zu machen, weil das Ziel unerreichbar scheint.
Und dabei nicht vergessen: jeder Fortschritt verdient es, gefeiert zu werden!
4. Unterstützung suchen
Wir sind nicht allein. Freunde, Familie oder andere Gesprächspartner können uns helfen, mit Veränderungen umzugehen, wenn wir uns öffnen und darüber sprechen. Es gibt viel Rückenwind, die eigenen Ängste und Erfolge mit anderen zu teilen und zu hören, wie andere ihre Herausforderungen bewältigen.
Bei mir in der Praxis gibt es zum Beispiel seit Neuestem eine Gesprächsgruppe zum Thema „Frauen in Umbruchphasen“. (Diese Gruppe ist voll, aber sprecht mich gerne an, wenn ihr Interesse habt. Wenn es genügend Nachfrage gibt, biete ich gerne eine zweite Gruppe an).
5. Die Kraft der Geduld
Veränderungen brauchen Zeit. Jeder Schritt zählt, auch wenn er klein ist. Es kommt nicht auf die Schrittgröße oder die Geschwindigkeit an, sondern darauf, in der richtigen Richtung immer ein bisschen weiter zu gehen.
Fazit
Veränderungen sind unvermeidlich. Wir tun uns leichter mit ihnen, wenn wir sie nicht als Feinde, sondern als Chancen betrachten. Sie ermöglichen Wachstum, Lernen und neue Erfahrungen. Wenn wir lernen, uns auf sie einzulassen, können wir unser Leben bereichern und uns weiterentwickeln.