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Resilienz: Die Kunst, Krisen zu meistern

 

In einer Welt, die sich ständig verändert und uns immer wieder vor neue Herausforderungen stellt, ist Resilienz zu einer unverzichtbaren Fähigkeit geworden. Auch hier in diesem Blog habe ich den Begriff schon mehrfach verwendet. Deshalb denke ich, es ist an der Zeit, diesem aktuellen und wichtigen Thema einen eigenen Beitrag zu widmen.

Was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff, und warum ist Resilienz heute wichtiger denn je? Und wie schaffe ich es, resilienter zu werden?

 

Was ist Resilienz?

Resilienz, abgeleitet vom lateinischen Wort “resilire” (zurückspringen, abprallen), wird verstanden als mentale Widerstandsfähigkeit. Resilienz beschreibt die Fähigkeit, belastende Lebensumstände und negative Ereignisse gut zu meistern und dadurch unbeschadet oder im besten Fall sogar gestärkt aus Krisen hervorzugehen. Schicksalsschläge, Verluste und Lebenskrisen prallen sozusagen von uns ab, ohne uns zu schaden.

Heute geht man davon aus, dass es sich bei Resilienz nicht um eine angeborene Eigenschaft handelt (die man also von Geburt an hat oder nicht hat), sondern dass Resilienz im Laufe des Lebens erworben wird. Eine Person erwirbt Resilienz dadurch, dass sie in einem gesunden Maß wechselnden Stressoren ausgesetzt ist und lernt, diese Stresssituationen zu bewältigen. Dieser Prozess beginnt in der Kindheit und setzt sich im weiteren Leben fort.

 

Warum wird Resilienz immer wichtiger?

In unserer modernen Gesellschaft sind wir ständig mit Veränderungen und Unsicherheiten konfrontiert. Sei es durch berufliche Herausforderungen, persönliche Krisen oder globale Ereignisse wie Pandemien und Klimawandel – die Fähigkeit, sich schnell und effektiv an neue Situationen anzupassen, ist entscheidend für unser Wohlbefinden und unsere Lebensqualität.

Die zunehmende Digitalisierung und die damit verbundene ständige Erreichbarkeit tragen ebenfalls zur mentalen Belastung bei. Viele Menschen fühlen sich überfordert und gestresst, was langfristig zu psychischen und physischen Gesundheitsproblemen führen kann.

Hier kommt die Resilienz ins Spiel: Sie hilft uns, mit diesen Belastungen umzugehen und unsere innere Stärke zu mobilisieren.

 

Wie kann man Resilienz stärken?

Die gute Nachricht ist, dass Resilienz erlernbar ist. Es gibt verschiedene Strategien und Techniken, die helfen können, die eigene Widerstandsfähigkeit zu erhöhen, hier eine kleine Auswahl:

1. Selbstfürsorge:
Auf körperliche und geistige Gesundheit achten. Regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf sind grundlegende Bausteine für eine starke Resilienz.

2. Achtsamkeit und Meditation:
Praktiken wie Achtsamkeit und Meditation helfen, im Moment zu bleiben und Stress abzubauen. Sie fördern die emotionale Stabilität und das Wohlbefinden. Im Hier und Jetzt zu bleiben ist wichtig, denn es bedeutet, sich nicht in Katastrophengedanken zu verlieren, sondern einfach nur einen Schritt nach dem anderen zu machen.

3. Positive Beziehungen:
Soziale Unterstützung schützt die psychische und physische Gesundheit bei Belastungen. Enge und vertrauensvolle Beziehungen zu Freunden und Familie können in schwierigen Zeiten eine wichtige Stütze sein.

4. Positive Grundhaltung:
Das Leben ist viel angenehmer und leichter, wenn es gelingt, Stressfaktoren als Herausforderung (oder als Lernchance) statt als Bedrohung wahrzunehmen. Diesen positiven Blick aufs Leben kann man sich tatsächlich zu einem gewissen Teil „antrainieren“.

5. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit:
Flexibilität ist ein Schlüsselmerkmal resilienter Menschen. Wer anpassungsfähig und offen für Veränderungen ist, dem fällt es leichter, neue Gegebenheiten zu akzeptieren und das Beste daraus zu machen.

6. Problemlösungsfähigkeiten:
Resiliente Menschen glauben daran, dass Probleme dazu da sind gelöst zu werden, und haben für sich gute Strategien zur Bewältigung von Problemen und Herausforderungen entwickelt. Wer durch frühere Ereignisse das Vertrauen gewonnen hat, schwierige Situationen aus eigener Kraft bewältigen zu können, kann entspannt durchs Leben gehen.

7. Selbstreflexion: Über die eigenen Erfahrungen und Gefühle nachzudenken hilft, Muster zu erkennen und aus vergangenen Herausforderungen zu lernen. Ein Ziel dabei ist es, sich eigener Fähigkeiten und Stärken sowie vergangener Erfolge bewusst zu werden. Dies trägt dazu bei, die Selbstwirksamkeitsüberzeugung zu verbessern, also die Überzeugung, nicht hilflos der Situation ausgeliefert zu sein, sondern sie aktiv beeinflussen zu können.

 

Ein kritischer Blick: Resilienz als gesellschaftliche Herausforderung

Während individuelle Resilienz wichtig ist, dürfen wir nicht vergessen, dass die zunehmende mentale Belastung auch ein gesellschaftliches Problem darstellt. Die Ursachen für Stress und Überforderung liegen oft nicht nur im persönlichen Bereich, sondern sind tief in unserer Gesellschaft verankert. Arbeitsdruck, soziale Ungleichheit, wirtschaftliche Unsicherheit und die ständige Verfügbarkeit durch digitale Medien sind nur einige der Faktoren, die zur mentalen Belastung beitragen.

Es ist daher unerlässlich, dass wir Resilienz nicht nur als individuelle Fähigkeit betrachten, sondern auch auf gesellschaftlicher Ebene Maßnahmen ergreifen, um die Ursachen für Stress und Überforderung zu beseitigen!