Es ist das,
was Du daraus machst!

Hast du ein Problem und willst es nicht haben, so hast du schon zwei.

 

Dieses Zitat ist mir vor einer Weile „zugeflogen“, und es gefällt mir sehr. Denn die Art und Weise, wie wir mit Problemen umgehen, beeinflusst unsere psychische Gesundheit und unser allgemeines Wohlbefinden.

 

Doppelte Last

 Wenn wir ein Problem haben und es nicht akzeptieren, tragen wir tatsächlich eine doppelte Last. Zuerst haben wir das eigentliche Problem selbst, das uns belastet. Dann kommt die zusätzliche emotionale Belastung hinzu, die entsteht, wenn wir uns gegen die Realität sträuben und das Problem verleugnen. Diese innere Ablehnung führt zu Stress, Angst und Frustration.

Katie Byron hat es so ausgedrückt: “When you argue with reality, you lose, but only 100% of the time.” – „Wenn du mit der Wirklichkeit streitest, verlierst du. Aber nur jedes Mal.“

 

Die Kraft der Akzeptanz

 Akzeptanz ist der erste Schritt zur Lösung. An dieser Stelle kommt es häufig zu Missverständnissen, deshalb möchte ich betonen: Akzeptanz bedeutet nicht, dass ich die Situation gutheiße, mich damit arrangiere oder lernen müsste, sie zu mögen. Akzeptanz oder Annahme bedeutet erst einmal nur, zu sehen, dass ein bestimmtes Problem existiert.

Wenn wir uns dem Problem stellen und es annehmen, öffnen wir uns für Veränderung. Wir erkennen, dass es da ist. Erst durch diese Einsicht können wir uns darauf konzentrieren, wie wir damit umgehen möchten.

Dies ist der Moment, in dem wir die Kontrolle übernehmen und anfangen, nach Lösungen zu suchen.

 

Die Suche nach Lösungen

 Sobald wir das Problem akzeptiert haben, können wir uns auf die Lösung konzentrieren. Wir können realistische Strategien entwickeln, um damit umzugehen. Es ist wichtig zu betonen, dass es für viele Probleme (fast jedes Problem?) eine Lösung gibt.

Manchmal erfordert es Kreativität, Flexibilität und Geduld. Manchmal ist es nötig, festgefahrene Überzeugungen über Bord zu werden. Manchmal ist die Lösung nicht so, wie wir sie uns gewünscht hatten – und funktioniert trotzdem, wenn wir uns auf sie einlassen.

Was nicht funktioniert, ist das „Wunschkonzert“ – damit meine ich, die Lösung darin zu sehen, dass die Situation oder der Mensch sich doch bitte einfach ändern möge, weil dann alles in Ordnung wäre. Ja, es mag sein, dass dann tatsächlich alles in Ordnung wäre, aber weder Situationen noch Menschen neigen dazu, sich unseren Wünschen zu unterwerfen… dies ist also keine realistische Option.

 

Resilienz und Wachstum

Wenn wir lernen, Probleme zu akzeptieren, anstatt sie zu verleugnen oder zu verdrängen, dann hilft uns das aber nicht nur, was die Lösung des aktuellen Problems betrifft. Es geht um viel mehr:

Die Fähigkeit, Probleme zu akzeptieren und nach Lösungen zu suchen, stärkt unsere Resilienz. Wir lernen aus Herausforderungen und wachsen daran. Jedes bewältigte Problem macht uns widerstandsfähiger und selbstbewusster.

 

Fazit

 Die Annahme von Problemen ist ein Akt der Selbstfürsorge und Selbstermächtigung (Empowerment). Erst die Akzeptanz ermöglicht es uns, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren und unsere Energie nicht im Kampf gegen die Realität zu verschwenden. Indem wir uns dem stellen, was ist, öffnen wir uns für Wachstum und positive Veränderungen.