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was Du daraus machst!

Dankbarkeit: Die Kunst, das Gute im Leben zu sehen

 

Kennt ihr das auch – Tage, an denen einfach alles schief geht und man aus dem Motzen, Meckern, Nörgeln gar nicht mehr herauskommt? Und warum sollte man auch aufhören zu meckern, wenn doch alles doof ist und nichts funktioniert? Letztens war wieder einmal einer dieser Tage.

Nachdem ich eine Weile in dieser schlechten Stimmung war, konnte ich mich selbst nicht mehr leiden. Und ich erinnerte mich wieder an eines meiner Lieblingszitate:

 

„Ich freue mich, wenn’s regnet. Weil, wenn ich mich nicht freue, regnet’s auch.“

 

Das Zitat ist von Karl Valentin, und es erinnert mich immer wieder daran, dass schlechte Laune nichts besser macht – aber vieles schlimmer.

Aber wenn alles doof ist, muss man doch schlechte Laune haben – oder?? Tatsächlich ist das nicht wahr. Natürlich bin ich erst einmal traurig, ärgerlich, genervt oder ähnliches, wenn die Dinge nicht so laufen, wie ich es gerne hätte. Ich glaube, das ist einfach menschlich und geht uns allen so. Das bedeutet aber nicht, dass wir passiv in dieser Stimmung gefangen sind, bis sich die Dinge irgendwann von alleine verbessern.

Anstatt zu nörgeln, kann ich meine Energie darauf verwenden, die Situation zu verbessern. Das ist eine sehr gute Sache und verbessert meine Stimmung, weil ich mich als aktiv und selbstwirksam erleben kann. Nur – manchmal habe ich wenig oder keinen Einfluss auf die Situation. Was dann?

Hier kommen wir zu einer ganz wundervollen menschlichen Fähigkeit, der Dankbarkeit.

 

Was ist Dankbarkeit?

 

Dankbarkeit ist eine Haltung der Wertschätzung und Anerkennung für das, was wir haben oder erleben. Es ist ein Gefühl der Freude und des Staunens über die Schönheit und die Gaben des Lebens. Es ist eine Antwort auf alles Gute in unserem Leben.

Dankbarkeit ist nicht nur ein passives Empfinden, sondern auch eine aktive Praxis. Es bedeutet, sich bewusst zu machen, was uns glücklich macht, und dies auch auszusprechen oder aufzuschreiben.

Dankbarkeit ist auch eine Wahl. Ich kann mich entscheiden, dankbar zu sein oder nicht. Ich kann mich entscheiden, das Glas halb voll oder halb leer zu sehen. Ich kann mich entscheiden, mich auf das zu konzentrieren, was ich habe, oder auf das, was mir fehlt.

Dankbarkeit ist also nicht (nur) ein Gefühl, sondern tatsächlich eine Fähigkeit, die wir in uns kultivieren und fördern können. Für mich ist Dankbarkeit eine der hilfreichsten Eigenschaften, um gut durchs Leben zu kommen und um das Leben positiv zu gestalten.

 

Warum ist Dankbarkeit so wichtig?

 

Dankbarkeit hat viele positive Auswirkungen auf unser Leben. Dankbarkeit hilft uns, das Gute in unserem Leben zu erkennen und zu würdigen, anstatt uns auf das Negative zu konzentrieren. Dadurch macht sie uns glücklicher, zufriedener und resilienter. Sie stärkt unsere Beziehungen, unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden.

Dankbarkeit hilft uns auch dabei, schwierige Situationen besser zu bewältigen, indem sie es uns ermöglicht, den Fokus zu wechseln – bewusst den Blick weg vom Negativen und hin zum Positiven zu lenken. Das bedeutet übrigens nicht, die negativen Dinge zu ignorieren oder zu verleugnen! Es bedeutet, GLEICHZEITIG auch das Positive zu sehen. Dadurch werden wir daran erinnert, dass es immer etwas gibt, wofür wir dankbar sein können, auch wenn es uns gerade schlecht geht. Sie hilft uns, die Dinge in Perspektive zu setzen und das große Ganze zu sehen.

Zwei liebe Menschen aus meinem näheren Umfeld haben mir kürzlich diese wichtige Lektion wieder vor Augen geführt. Beide haben häusliche Unfälle erlitten, die sie vorübergehend in ihren Aktivitäten einschränken. Doch anstatt sich nur auf das Negative zu konzentrieren, legen sie eine bemerkenswerte Einstellung an den Tag. Sie sagen: „Es hätte schlimmer kommen können“ und „Ich habe Glück im Unglück gehabt“. Und beide sagen „Ich bin überwältigt von der vielen Hilfe, die ich von allen Seiten bekomme.“

Diese Aussagen sind nicht nur tröstlich, sondern reflektieren eine tiefe Weisheit. Sie zeigen uns, dass es in jeder Situation, so herausfordernd sie auch sein mag, immer einen Silberstreif am Horizont gibt.

Das Gute zu erkennen, wenn es dir begegnet, ist übrigens nicht nur eine Übung in Dankbarkeit, sondern auch ein Weg, Resilienz zu entwickeln.

 

Wie kann man Dankbarkeit üben?

 

Es gibt viele einfache und effektive Wege, um Dankbarkeit ins eigene Leben zu integrieren. Hier sind einige Beispiele:

  • Das Dankbarkeits-Ritual:
    Mache es dir zur Gewohnheit, jeden Morgen oder jeden Abend eine Minute lang über das nachzudenken, wofür du dankbar bist. Versuche jeden Tag drei Erlebnisse zu finden, für die du dankbar bist.
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  • Ein Dankbarkeits-Tagebuch führen:
    Schreibe jeden Tag drei bis fünf Dinge auf, für die du dankbar bist. Es können große oder kleine Dinge sein, wie zum Beispiel ein schöner Sonnenaufgang, ein leckeres Essen oder ein nettes Kompliment.
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  • „Danke“ sagen:
    Bedanke dich bei den Menschen in deinem Leben für das, was sie für dich tun oder für dich bedeuten.
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  • Dankbarkeit durch Taten zeigen: Zeige den Menschen in deinem Leben, wie sehr du sie schätzt, indem du ihnen etwas Gutes tust. Du kannst ihnen zum Beispiel ein Geschenk machen, ihnen etwas kochen, ihnen helfen oder ihnen ein Kompliment machen.
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Je nach persönlicher Vorliebe kann man einen dieser Wege praktizieren oder auch mehrere davon. Vielleicht magst du es einfach mal ausprobieren?

Die meisten Menschen sind überrascht, wie viele positive Dinge in ihrem Leben geschehen, ohne dass es ihnen bisher bewusst war. 😊 Und sie stellen fest, dass sich ihr Leben und ihre Beziehungen zu anderen Menschen dadurch sehr zum Positiven verändern.