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Erwartungen: Ein Blick auf unsere Vorstellungen und deren Auswirkungen

In unserer täglichen Interaktion mit uns selbst und anderen spielen Erwartungen eine zentrale Rolle. Sie formen unsere Wahrnehmungen, Handlungen und Beziehungen auf vielerlei Weise. Doch was bedeuten Erwartungen wirklich, und wie können wir sie so gestalten, dass sie uns und unsere Beziehungen bereichern?

 

Erwartungen an sich und andere

Wir alle hegen Erwartungen – an uns selbst, an unsere Mitmenschen, und an das Leben allgemein. Diese Erwartungen können als Orientierungspunkte dienen, die uns motivieren und unsere Ziele definieren. Doch sie können auch zu Enttäuschungen und Frustrationen führen, wenn sie nicht erfüllt werden. Wie oft haben wir uns selbst unter Druck gesetzt, perfekt zu sein, oder waren enttäuscht, weil jemand unsere Erwartungen nicht erfüllte?

 

Selbsterfüllende Prophezeiungen

Ein faszinierendes Phänomen im Zusammenhang mit Erwartungen sind die selbsterfüllenden Prophezeiungen. Unsere Überzeugungen und Erwartungen beeinflussen unser Verhalten auf subtile Weise, sodass sie letztendlich wahr werden können.

Niedrige Erwartungen können zur selbsterfüllenden Prophezeiung werden, indem sie uns davon abhalten, Chancen zu ergreifen oder uns anzustrengen. Wenn wir glauben, dass wir scheitern werden, verhalten wir uns oft unbewusst so, dass dieser Misserfolg tatsächlich eintritt.

Umgekehrt können positive Erwartungen uns dazu bringen, erfolgreicher zu handeln und zu denken.

 

Das Problem zu hoher Erwartungen …

Wenn wir glauben, dass wir oder andere immer perfekte Leistungen erbringen müssen, setzen wir uns und unser Umfeld unter enormen Druck. Zu hohe Erwartungen führen zu ständiger Unzufriedenheit, zu Stress und zu Ärger und dadurch im schlimmsten Fall auf lange Sicht zu gesundheitlichen Problemen.

 

… und das Problem zu niedriger Erwartungen

Zu niedrige Erwartungen können ebenso problematisch sein wie zu hohe. Wenn wir unsere Ansprüche zu stark herunterschrauben, laufen wir Gefahr, uns selbst oder andere zu unterschätzen. Diese Haltung kann zu Stagnation führen, da wir uns nicht genügend herausfordern oder an unser Potenzial glauben. Das beschädigt auf Dauer auch das Selbstwertgefühl.

 

Erwartungsmanagement

Eine Schlüsselstrategie im Umgang mit Erwartungen ist das Erwartungsmanagement.

Es geht darum, sich realistisch und bewusst mit den eigenen Vorstellungen auseinanderzusetzen und sie entsprechend anzupassen. Es ist wichtig, eine Balance zu finden und gesunde, realistische Erwartungen zu haben, die uns motivieren und gleichzeitig Raum für Wachstum lassen.

Zu guter Letzt bedeutet Erwartungsmanagement auch, dass wir es akzeptieren, wenn unsere (realistischen) Erwartungen sich manchmal nicht erfüllen. Dann ist es wichtig, akzeptieren zu können, dass nicht alles immer perfekt läuft.

 

Erwartungshaltung versus offen sein für das, was kommt

Es kann sich lohnen, die eigenen Erwartungen auch mal ganz loszulassen und offen für das zu sein, was das Leben uns bringt. Diese Offenheit ermöglicht es uns, Überraschungen und unerwartete Chancen zu begrüßen, die wir vielleicht verpassen würden, wenn wir starr an unseren Vorstellungen festhalten. Eine flexible Erwartungshaltung kann uns helfen, gelassener und resilienter zu werden.

Anstatt am letzten Wochenende auf dem Weg ins Elsass frustriert im Stau zu stehen, bin ich unverhofft in der Ravennaschlucht im Schwarzwald gelandet, und es war ein tolles Erlebnis  🙂