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Burnout: Ein Spiegel unserer Arbeitswelt

 

Als Heilpraktikerin für Psychotherapie sehe ich täglich die Auswirkungen von Burnout auf das Leben meiner Klient*innen. Es macht mich traurig und wütend, dass mehr als 40 % meiner Klient*innen unter psychischen Problemen leiden, die direkt auf einen Burnout zurückzuführen sind. Die Ursachen sind vielfältig, aber immer wieder höre ich von einem toxischen Arbeitsklima, übermäßiger Arbeitsbelastung und schlechtem Führungsverhalten der Vorgesetzten.

 

Das Arbeitsklima: Ein unterschätzter Faktor

Ein gesundes Arbeitsklima ist entscheidend für das Wohlbefinden der Mitarbeiter*innen. Leider berichten viele meiner Klient*innen von einem Umfeld, in dem Druck, Konkurrenz und mangelnde Wertschätzung an der Tagesordnung sind. Ein solches Klima kann nicht nur die Produktivität mindern, sondern auch ernsthafte psychische Probleme verursachen.

Übermäßige Arbeitsbelastung: Wenn die Arbeit zur Last wird

Viele meiner Klient*innen fühlen sich von der schieren Menge an Aufgaben überwältigt. Oft wird über die eigenen Grenzen hinaus gearbeitet, ohne ausreichende Pausen oder Erholungsphasen. Diese ständige Überlastung führt nicht nur zu körperlicher Erschöpfung, sondern auch zu emotionaler und mentaler Erschöpfung.

Schlechtes Führungsverhalten: Der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt

Ein weiterer häufiger Faktor ist das schlechte Führungsverhalten der Vorgesetzten. Mangelnde Unterstützung, unrealistische Erwartungen und fehlende Kommunikation sind nur einige der Probleme, die immer wieder angesprochen werden. Ein solches Verhalten kann das Gefühl der Hilflosigkeit und Frustration verstärken und letztlich zum Burnout führen.

 

Was kann getan werden?

Es ist wichtig, dass diese Probleme in der Gesellschaft als Ganzes erkannt und angegangen werden. Unternehmen und Institutionen müssen sich ihrer Verantwortung bewusst werden und ein gesundes Arbeitsumfeld schaffen. Mitarbeiter*innen sollten ermutigt werden, ihre Grenzen zu erkennen und zu kommunizieren. Und wir alle sollten uns gegenseitig unterstützen und aufeinander achten.

Ratschläge für Angehörige von Betroffenen

Wenn ein geliebter Mensch von Burnout betroffen ist, kann das auch für die Angehörigen eine herausfordernde Zeit sein. Hier sind einige Tipps, wie Unterstützung geleistet werden kann:

1. Zuhören und Verständnis zeigen
Oft hilft es schon, einfach zuzuhören und Verständnis zu zeigen. Ratschläge sollten man nur geben, wenn die Betroffenen ausdrücklich darum bitten.

2. Ermutigen, professionelle Hilfe zu suchen
Burnout kann zu ernsthaften Erkrankungen körperlicher und psychischer Natur führen. Es ist wichtig, die Betroffenen zu ermutigen, sich professionelle Unterstützung zu suchen.

3. Gemeinsame Aktivitäten planen
Ein Spaziergang in der Natur, ein gemeinsames Essen oder ein entspannter Filmabend können dazu beitragen, ein gesundes Gegengewicht zur belastenden Situation zu schaffen.

4. Geduld haben
Heilung braucht Zeit. Es ist wichtig, geduldig zu sein und die Betroffenen nicht zusätzlich unter Druck zu setzen.

5. Selbstfürsorge nicht vergessen
Auch für die Angehörigen ist es wichtig, auf die eigene Gesundheit zu achten.

 

Die persönliche Komponente von Burnout

Es ist auch wichtig zu erkennen, dass Burnout nicht nur durch äußere Faktoren verursacht wird. Bestimmte Charaktereigenschaften, die eigentlich positiv sind, können unter ungünstigen Bedingungen das Risiko für Burnout erhöhen. Eigenschaften wie starkes Engagement, hohe Zuverlässigkeit und ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein sind wertvoll und werden oft geschätzt. Doch wenn diese Eigenschaften auf ein toxisches Arbeitsumfeld treffen, kann es dazu führen, dass die eigenen Grenzen überschritten und eine Überlastung erlebt wird.

 

Fazit

Burnout ist ein ernstes Problem, das nicht ignoriert werden sollte. Burnout hat zwar persönliche Anteile, ist aber kein individuelles Versagen und nicht die Schuld des Einzelnen. Vielmehr liegen die Auslöser in denjenigen Unternehmen und Institutionen, in denen krankmachende Arbeitsumgebungen vorherrschen.

Die Ursachen eines Burnout zu erkennen hilft, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die psychische Gesundheit der Betroffenen zu verbessern. Angehörige spielen dabei eine wichtige Rolle und können durch Verständnis, Unterstützung und Geduld einen wertvollen Beitrag zur Genesung leisten. Wenn wir uns bewusstwerden, dass gerade unsere persönlichen Stärken unter bestimmten Bedingungen zu einer Belastung werden können, kann das helfen, uns selbst in Balance zu halten und die Grenzen der eigenen Belastbarkeit zu erkennen.